Tabakentwöhnung

Rauchen ist ungesund – das ist fast jedem Tabakkonsumenten bewusst. Über 90 nachweisbar gesundheitsschädliche Stoffe im Zigarettenrauch schwächen das Immunsystem und verringern die Selbstreinigungsfähigkeit der Lunge. Das macht Raucher unter anderem anfälliger für Lungenkrebs, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Statistisch sinkt die durchschnittliche Lebenserwartung um bis zu zehn Jahre. Bei Rauchern, die bereits im Alter von 14 bis 15 Jahren mit dem Rauchen angefangen haben, sind es bis zu 20 Jahre. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit mehr als fünf Millionen Menschen jährlich an den Folgen des Rauchens. Die große Mehrheit der Raucher (circa 70 Prozent) will mit dem Rauchen aufhören, aber nur circa ein Drittel aller Raucher unternehmen innerhalb eines Jahres mindestens einen ernsthaften Aufhörversuch. Dabei spielen die starke körperliche und die psychische Abhängigkeit eine große Rolle. Das Rauchen wird zur Gewohnheit.

Schon nach einer kurzen Phase der Nikotinabstinenz verbessern sich nach und nach alle Körperfunktionen. Nach Jahren sinkt zum Beispiel das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, auf das Risiko eines Menschen, der niemals geraucht hat. Deswegen ist es nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören.

Wie hört man auf mit dem Rauchen?

Es gibt genügend gute Gründe mit dem Rauchen aufzuhören. Vielen Rauchern stellt sich deswegen nicht die Frage nach dem "Warum", sondern nach dem "Wie".

Das "Wie" lässt sich in der Theorie konkret formulieren:

  1. Die Entscheidung treffen: Ich will aufhören!
  2. Ein konkretes Datum setzen und eine Methode der Entwöhnung wählen.
  3. Mit den Entzugserscheinungen zurechtkommen.
  4. Nichtraucher bleiben.

In unserer Praxis können wir Ihnen ein auf Ihre individuellen Bedürfnisse angepasstes Tabakentwöhnungsprogramm anbieten. Dieses umfasst drei reguläre Termine und eine Nachbetreuung. Durch den Einsatz von Nikotinersatzstoffen oder speziellen Medikamenten kann die Erfolgsrate der Tabakentwöhnung verdoppelt werden. Auf Wunsch kann die Phase der Tabakentwöhnung durch eine Akupunkturtherapie unterstützt werden. Diese zusätzliche therapeutische Maßnahme ist aber nicht für den Erfolg entscheidend. Die Kosten von circa € 180.- für das Tabakentwöhnungsprogramm oder die erforderlichen Medikamente werden in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen. Auf Anfrage beteiligen sich aber manche Krankenkassen an den Kosten. Eingeschlossen in den Preis ist vor Beginn der Tabakentwöhnung und als Erfolgskontrolle danach eine Messung der Kohlenmonoxidkonzentration (abgekürzt CO) in der Ausatemluft.

Informationen zu Kohlenmonoxid (CO)

Kohlenmonoxid oder CO ist ein giftiges, geruch-, farb- und geschmackloses Gas. Es entsteht zusammen mit anderen Produkten beim Verbrennungsvorgang organischer Stoffe und ist auch in Autoabgasen, sowie im Tabakrauch vorhanden. Kohlenmonoxid ist gesundheitsschädigend. CO gelangt in die Lungen, indem verschmutzte bzw. rauchige Luft oder Tabakrauch eingeatmet wird. Das CO wird in der Lunge vom Blut absorbiert und haftet 200 Mal leichter an den roten Blutkörperchen als Sauerstoff. Darüber hinaus beeinträchtigt es die Freisetzung von Sauerstoff. Das Kohlenmonoxid entzieht dem Körper den lebensnotwendigen Sauerstoff.

Bei Rauchern kann der Anteil des vom CO normalen Blutsauerstoffs zwischen 2 und 20 % liegen. Um diesen Sauerstoffmangel auszugleichen, muss der Körper mit weniger „Kraftstoff“ härter arbeiten. Dies führt zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen wie geringerer körperlicher Leistungsfähigkeit, schnellere Ermüdbarkeit, Konzentrationsstörungen und Erhöhung des Risikos für das Auftreten von Herz- und Kreislauferkrankungen (CO führt zu „dickerem Blut“).

Die gute Nachricht aber dabei ist, dass im Falle einer erfolgreichen Tabakentwöhnung der Anteil des Kohlenmonoxids im Blut ganz schnell sinkt. Innerhalb von einigen Tagen entspricht der Wert des eines Nichtrauchers. Das Blut wird mehr Sauerstoff transportieren. Sie werden einen besseren Kreislauf haben, über mehr Energie verfügen und sich besser konzentrieren können.

Bin ich abhängig?

Eine einfache Möglichkeit, eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, bietet der sogenannte Fagerström-Test, den Sie auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) online beantworten können: www.rauchfrei-info.de.