Leberfasten nach Dr. Worm

Die sogenannte nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NASH) kann ohne Übertreibung als Volkskrankheit bezeichnet werden. Und dies, ohne dass oft dieser Tatsache aus medizinischer Sicht oder von Patientenseite eine entsprechende Bedeutung beigemessen wird. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland nicht nur mindestens 30% der erwachsenen Bevölkerung, sondern auch altersabhängig bis zu 10% aller Kinder und Jugendlichen betroffen sind. Nicht alle Menschen mit Fettleber entwickeln glücklicherweise eine Zuckererkrankung vom Typ 2, aber fast 90% aller Patienten/innen mit Typ 2 Diabetes haben eine Fettleber. Die Fettleber ist damit ein starker Risikofaktor für die spätere Entstehung einer Zuckererkrankung. Außerdem ist die Diagnose mit einem deutlich erhöhten Risiko für das Auftreten von Herz- und Kreislauferkrankungen, Nieren- und Tumorerkrankungen verbunden. Durch eine Behandlung der Fettleber kann wiederum das Risiko aber deutlich gesenkt werden. Als Hauptauslöser für die Entstehung der Fettleber gilt nicht etwa fettes Essen, sondern die übermäßige Aufnahme von Kohlenhydraten.

Das Konzept des Leberfastens nach Dr. Worm sieht eine 14-tägige deutliche Einschränkung der Energiezufuhr (vor allem Kohlenhydrate) vor. Zur Anwendung kommt hier dreimal täglich als Mahlzeitenersatz ein Eiweißgetränk. Durch die Zufuhr der dem Produkt zugesetzten weiteren Inhaltsstoffe wie Beta-Glucan, Inulin, Vitamin E, Cholin, Omega-3-Fettsäuren, L-Carnitin und Taurin werden die erwünschten Effekte weiter verstärkt. Ergänzend darf und soll der Patient stärkefreies Gemüse als Rohkost und/oder Salat sowie etwas Pflanzenöl (Raps-, Oliven-, Walnuss-, Lein- oder Hanföl) zu sich nehmen, um die Versorgung an Mikronährstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und essentiellen Fettsäuren zu optimieren. Durch das Programm kommt es nachweislich zu einem deutlichen Rückgang der Lebertriglyzeride, einem Abbau der Insulinresistenz (Insulinunempfindlichkeit des Körpers), einer Verbesserung des Zuckerstoffwechsels und einem Rückgang von der mit der Fettleber verbundenen Entzündungsreaktion im ganzen Körper, die unter anderem auch zu einer Erhöhung des Herzinfarktrisikos führt.

Die Effekte bleiben auch nach Rückkehr zu den früheren Ernährungsgewohnheiten zunächst bestehen bzw. treten in ihrem vollen Umfang erst 2-3 Wochen nach Beendigung des Leberfastens auf. Dieser intensiven 14-tägigen Phasen folgen 8-10 Wochen mit einer Reduktions- sowie anschließender 4-wöchiger Stabilisierungsphase, denen dann die dauerhafte Erhaltungsphase nach der LOGI-Methode folgt.

Sehr interessant ist der Einsatz des Leberfastens bei Patienten/-innen mit Typ 2-Diabetes, die nur noch schlecht auf ihre Medikamente ansprechen bzw. eine hohe Insulindosis brauchen. Durch Leberfasten kann bei diesen Patienten/innen oft eine rasche und anhaltende Verbesserung des Stoffwechsels erreicht werden.